Rezension über das Buch von Gabriele Rico:
Von der Seele schreiben –
Im Prozess des Schreibens den Zugang zu tief verborgenen Gefühlen finden
Paderborn, Junfermann
Handbuch zur Eigentherapie
„Das Leben, jedes Leben beinhaltet tiefen und eigenen Schmerz,
den wir zum größten Teil mit niemandem teilen.“
(Barry Lopez)
Dieses Buch handelt von Schmerz und wie Sie lernen, ihn in eine Gelegenheit persönlichen Wachstums umzuwandeln, indem Sie Ihre eigenen Worte zu Papier bringen. Es
handelt davon, Gefühle auszudrücken. Und das größte Anliegen dieses Buches ist es, Sie zu lehren, schöpferisch zu sein, anstatt zu stagnieren oder gar sich selbst zu schaden.
„Aber ich kann nicht schreiben“, sagen Sie.
Und ich antworte: „Natürlich können Sie schreiben – die Sprache ist Ihr Geburtsrecht.“
„Ich wüsste nicht, was ich schreiben sollte.“
Ich antworte: „Vertrauen Sie Ihrer natürlichen inneren Stimme, und sie wird sich Gehör verschaffen durch all die verwirrten Gefühle Ihres Unbehagens
hindurch.“
„Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll“, sagen Sie.
Nun, deshalb schrieb ich dieses Buch. Es ist eine natürliche Weiterführung der Gedanken meines Buches „Garantiert schreiben lernen“, das 1983 erschienen
ist.
Gabriele Rico hat mich wieder „am Schlawittchen“. Mit ihrer persönlichen Ansprache hat die deutschstämmige Dozentin für Anglistik und Kunstpädagogik aus Chicago mich
erneut neugierig gemacht, nachdem ich schon in verschiedenen Kursen zum Kreativen Schreiben von ihrem ersten Buch profitieren konnte.
„Von der Seele schreiben“ ist viel persönlicher – getragen von Schilderungen der eigenen Krisen der Autorin sowie deren Bewältigung mit Hilfe der von
ihr kreierten Methode des sogenannten Clustering.
Ein mutiges Vorgehen, zu dessen Nachahmung Rico ihre Leser/innen überzeugend ermutigt.
Gleichzeitig ist es ein „Werkbuch“ mit klar skizzierten Arbeitsschritten, gut gegliederten Kapiteln und vielen Abbildungen und Beispielen – auch aus der
(Welt)Literatur.
Vor allem aber mit der steten Rückkopplung in die Gefühlswelt der Schreibenden, die sich ihren Schmerz „von der Seele schreiben“ wollen.
Entstanden ist so etwas wie ein Handbuch zur Eigentherapie mit Hilfe von Papier und Bleistift.
Meines Wissen gibt es nichts Vergleichbares!
PS: Ein dickes Kompliment auch an die Buchhersteller(innen), die mit den vielfältigen Schriftformen, Musterbeispielen und Abbildungen meisterlich umgegangen
sind.
Hartwig Hansen, Hamburg